Coloskopie (Darmspiegelung)
Manche Patienten haben Angst vor einer Darmspiegelung.
Oft liegt das daran, dass es ihnen peinlich ist oder dass sie
nicht genau wissen, was da eigentlich auf sie zukommt.
Deswegen wollen wir Ihnen hier einmal ganz offen und ausführlich
erklären, wie so eine Untersuchung abläuft:
Bei der Coloskopie
wird eine Untersuchungssonde durch den After in den Dickdarm eingeführt.
Dabei kann der Arzt Schleimhautveränderungen wie Entzündungen
oder Polypen, Divertikel (Aussackungen), Verengungen, Blutungen
oder Tumore erkennen.
Zur Vorbereitung
nehmen Sie am Vortag ein Abführmittel ein, das Ihnen ihr
Arzt verschreibt. Wichtig ist, dass Sie sich am Vorbereitungstag
ausschließlich flüssig ernähren, also Suppen und
Püriertes. Dazu sollten Sie so viel wie möglich trinken,
am besten 3-4 l Flüssigkeit. Auf diese Weise wird ein künstlicher
Durchfall erzeugt und der Darm gereinigt.
Am Morgen
des Untersuchungstages bekommen Sie in der Praxis ein Klistier,
um die letzen Stuhlreste aus dem Enddarm zu entfernen, die sich
dort über Nacht noch angesammelt haben.
Die Untersuchung
selber erfolgt dann in zwei Schritten: Zuerst wird mit einem Proktoskop
(eine Art kurzes Rohr) der Enddarm untersucht. Dabei kann man
z.B. Hämorrhoiden erkennen. Anschließend bekommen Sie
eine Entspannungsspritze und der Arzt führt vorsichtig ein
flexibles Coloskop (eine Art „Schlauch“) in Ihren
Darm ein. Beim Vorschieben kann ein Druckgefühl im Bauch
entstehen. Regelrechte Schmerzen treten normalerweise nicht auf.
Falls aber doch, bitte melden Sie sich. Was man leider nicht verhindern
kann, ist das Gefühl, dringend zur Toilette zu müssen,
obwohl der Darm eigentlich leer ist. Und Sie dürfen sich
darauf verlassen: leer ist leer. Der Stuhldrang ist nur ein Reflex,
den man nicht unterdrücken kann, aber kennen sollte.
Bei der Coloskopie
kann der Arzt kleine Gewebsproben entnehmen, die zur Untersuchung
eingeschickt werden. Die Entnahme ist nicht schmerzhaft.
Wenn Sie
sich nach der Spiegelung etwas ausgeruht haben, besprechen wir
mit Ihnen das Ergebnis.
Auch hier gilt
(wie bei der Magenspiegelung): hinterher nicht Auto fahren, wegen
der Beruhigungsspritze.
Zugegeben, so eine Darmspiegelung ist mit Unannehmlichkeiten
verbunden. Aber Angst müssen Sie nicht davor haben. Der Nutzen
der Untersuchung überwiegt deutlich die Nachteile.
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